Das vergangene Jahr 2017 stand unter dem Eindruck der sich wieder ändernden politischen und gesellschaftlichen Stimmung zum Thema Migration und Flüchtlinge. Des Öfteren entstanden Situationen in denen es galt unser Ansinnen, und unsere Berufung Schutzsuchende zu unterstützen und fördern, zu rechtfertigen. Aber unserer Überzeugung und Energie hat dies keinen Abbruch getan.
Traditionell begannen wir das Jahr mit unserem gemeinsamen Neujahrsempfang in Kooperation mit unseren Nachbarn im Gemeindezentrum. Für uns, die wir in der Südstadt Tag ein und aus uns bewegen und leben ist es sehr wichtig dies Netzwerk zu stärken und gestalten. Durch diese Beziehungen haben wir unter anderem Kontakt zu Menschen anderer Kirchengemeinde, die z.B. nun ein weiteres Mal unseren Spendenbasar, das Hildchen am Mittwochnachmittag öffnen. Somit gibt es nun zwei Öffnungstermine im Hildchen- Dank an Euch Ehrenamtliche! Mit unserer Fahrradwerkstatt in der Grazerstr. 5, der Essensausgabe der Tafel und der aktiven Zusammenarbeit mit dem Schübi , oder den Sprachpaten aus dem GDA gibt es einige sehr stabile und förderliche Angebote für unsere Bewohner.
Ein weiteres ehrenamtliches Angebot hat sich in dem Jahr beständig weiterentwickelt, der Gesprächskreis für Männer mit starken psychischen Belastungen, die Traumagruppe. Dort haben die Bewohner die Möglichkeit mit fachlicher Begleitung ins Gespräch zu kommen. (Einen herzlichen Dank an Michael Borkowski und Maria Mallender)
Unsere Sozialarbeiter hatten in diesem Jahr insbesondere viele Arbeitsaufträge durch Familienzusammenführungen syrischer Familien. In fast jeder dieser Familien gab es eine oftmals mehrjährige Trennung und einen harten Überlebenskampf von Frauen und Kindern in Flüchtlingslagern in Syrien, oder angrenzenden Ländern. Zumeist kam hinzu, dass die Familien zusätzlich belastet sind durch Krankheiten und Behinderungen.
Insgesamt hat sich die Problematik der Wohnungslosigkeit verschärft. Mittlerweile haben 50% der Bewohner ein mehrjähriges Aufenthaltsrecht und könnten ausziehen. Da sie jedoch keine Wohnungen finden, müssen sie im Heim verbleiben.
Erfreulich hat sich die Förderung für Geflüchtete insgesamt verändert. Es gibt heute eine sehr gute Versorgung mit Sprachkursen und Hilfen zum Einstieg in die Erwerbstätigkeit und Ausbildung. Dadurch hat sich das Leben vieler positiv verändert. Was jedoch weiterhin oftmals fehlt ist der persönliche Kontakt zu Deutschen. Ein besonderes Angebot hat uns auch im Jahr 2017 begleitet. Kurzausflüge, Besichtigungen und Aktionen mit Klaus Kalbau und Martin Reckweg. Auch Euch einen herzlichen Dank.
Wir sind dankbar für Frieden in den beiden Häusern und die fortwährende Bereitschaft von haupt- und ehrenamtlich arbeitenden Menschen sich in dieser Arbeit einzusetzen. In diesem Zusammenhang auch mein Dank an die Mitglieder des Leitungskreises, die zum Teil die Arbeit schon über einen sehr langen Zeitraum begleitet. Für den einen oder anderen wird dann das Jubiläum des FlüWos auch ein persönliches Jubiläum in der Mitarbeit. Gott ist gnädig und kommt zum Ziel.
Irene Wegener